Geht es dir auch oft so, dass du das Gefühl hast es wird dir zu viel? Du hast einiges getan, aber es wartet noch so viel unerledigtes?
Aber, was hat das mit Stress zu tun? Im allgemeinen Verständnis wird Stress oder im Stress zu sein synonym mit Belastungen oder einem zu viel an Anforderungen gleichgesetzt, doch so einfach ist das Verstehen von Stress leider nicht.
Es gibt Stress, der kommt von außen, z.B. in Form von anderen Menschen oder Situationen mit denen du nicht gerechnet hast. Ein LKW, der plötzlich vor dir die Fahrbahn wechselt und dich in Gefahr bringt. Gottseidank gibt es da die Stresshormone, die dir helfen ohne darüber nachzudenken sofort zu reagieren. Du reagierst schnell und bremst ab … und du merkst anschließend wie dein Körper nicht mehr im Ruhemodus ist, sondern sich im Ausnahmezustand befindet. Vielleicht zitterst du, denkst oder sagst laut ein Schimpfwort, hubst wie wild, deine Atmung und auch dein Energiestoffwechsel ist unter dieser Situation verändert. Adrenalin, Noradrenalin und später auch Cortisol verändern eine Reihe von körperlichen und psychischen Vorgängen, denn in dieser Situation benötigt Denken, Reflektieren und bewusstes Handeln zu viel Zeit. Dein Stresssystem reagiert unwillkürlich, was heißt, dass du darauf keinen direkten Einfluss hast.
Irgendwann ist diese Situation dann vorbei und du hast dich wieder beruhigt. Doch allein darüber nachzudenken, wie knapp die Situation war, kann dich weiterhin unbewusst beeinflussen. Doch darüber schreibe ich zum späteren Zeitpunkt mehr.
So, nun zu den vielen Aufgaben und dem unerledigten, was dich belastet und vielleicht deinen Nachtschlaf beeinträchtigt.
Es gibt eben nicht nur den Stress von außen, sondern auch den, der von uns selbst kommt. Wenn dein Denken unterstreicht, dass du zwar viel zu tun hast, doch du dies alles ganz gemütlich, nach und nach abarbeitest und du auch noch unwichtiges einfach liegen lässt bis du dazu Zeit und Lust hast, dann … empfindest du keinen Stress.
Falls du allerdings gedanklich auf besorgt schaltest, dann reagiert dein Stresssystem ähnlich wie beim LKW, der eine Gefahr darstellt, unbewusst mit der Ausschüttung von Stresshormonen. Die Schwierigkeit hierbei ist leider nur, dass du bewusst darauf keinen Einfluss hast. Du merkst nur wie deine innere Unruhe zunimmt und du unzufrieden bist und gereizt reagierst. Du nimmst dir vielleicht nicht einmal mehr Zeit für Pausen oder für angenehmes, sondern du arbeitest immer mehr, aber du wirst nicht fertig, weil immer neues dazu kommt. …
Erinnerst du dich daran, wie ich die Situation mit dem LKW beschrieben habe? Keine Zeit zum Denken, Reflektieren oder zum bewussten Handeln? Das liegt daran, dass unter dem Einfluss der Stresshormone der frontale Kortex, also das Areal im Gehirn, das für die Analyse benötigt wird, für die Prioritätensetzung und auch für die Lösungssuche durch die alten Areale (limbisches System) blockiert wird. Die alten Areale kennen nur Kampf, Flucht oder Schockstarre… und damit kommst du mit den vielen Anforderungen leider nicht weiter.
Also, was hilft?
Nimm dir einen Moment Zeit, am besten machst Du eine Pause oder am allerbesten gehe raus in die Natur und bewege dich in einem angenehmen Umfeld.
Während du tief durchatmest, frage dich was diese Aufgaben, die du noch nicht erledigt hast und die dir Sorgen bereiten, für dich bedeuten? Welche Auswirkungen hat es, wenn sie nicht getan werden. Bist du oder andere in Lebensgefahr? Was ist, wenn du sie jetzt nicht, sondern später erledigst? Bist du die*der einzige, der sie erledigen kann? Kann es vielleicht auch jemand anders tun, auch wenn er*sie es nicht so gut kann wie du?…
Alle Gedanken, die du dazu hast, helfen dir wieder zu reflektieren und aus dem Stressmodus heraus in den Lösungsmodus zu kommen.
Also, mach einfach öfter eine Pause und schaffe Ordnung in deinen Gedanken. Danach machst du eine Liste, schreibst alles unerledigte auf und überlegst dir wie du gemütlich alles abarbeitest.
Viel Erfolg, Deine Cornelia Wirth
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